Buntgarnwerke an der Weißen Elster in Leipzig-Plagwitz (© Philipp Kirschner)
Nico Goldscheider1, Andreas Hartmann2, Jannes Kordilla3
1 Karlsruher Institut für Technologie (KIT)
2 TU Dresden
3 Institute of Environmental Assessment and Water Research (IDAEA-CSIC), Barcelona
Rund 9,2 % der Weltbevölkerung bezieht Trinkwasser aus Karstaquiferen, wobei der Anteil in vielen europäischen Ländern deutlich höher ist. Auch in Deutschland nutzen zahlreiche kleine, mittlere und große Wasserversorger Grundwasser aus dem Karst. Aufgrund ihrer Heterogenität sind Karstaquifere anfällig gegenüber Schadstoffeinträgen und oft schwierig zu erschließen und zu schützen. Zusätzliche Herausforderungen ergeben sich aus dem Klimawandel und den Unsicherheiten bezüglich der Wasserverfügbarkeit und des zu erwartenden Bedarfs. Karstgrundwasser ist auch essenziell für die damit verbundenen Ökosysteme, was zu Nutzungskonflikten führt. Daraus resultiert ein Bedarf an interdisziplinärer Forschung zur Funktion von Karstsystemen und an verbesserten Methoden, Modellen und Konzepten zur Grundwasserbewirtschaftung im Karst, die sowohl die Qualität als auch die Verfügbarkeit der Wasserressourcen berücksichtigen. Die Session zielt gleichermaßen auf Beiträge aus der Forschung und der Praxis, die sich mit den vielfältigen Aspekten der Verfügbarkeit und Qualität von Karstwasserressourcen beschäftigen, insbesondere auch seitens der Wasserversorger und der zuständigen Bundes- und Landesbehörden.